Frau, Anonym
Eine Utopie von Gebet
Vor ein paar Tagen hatte ich ein ganz besonderes Erlebnis. Ich kam an einer Kirche vorbei und beschloss, da ich noch Zeit hatte, hineinzugehen. Es war ein sehr einfach gestaltetes, klares Kirchenschiff und ich die einzige Besucherin. Ich war mindestens eine Stunde an diesem Ort, wurde ruhig und merkte plötzlich, das ich spontan große Lust hatte, zu singen. Erst dachte ich, dass das vielleicht ein wenig komisch sei, aber dann habe ich mich doch getraut und sang. Ich sang immer lauter und fing auch an, mich dabei im Raum zu bewegen. Ich fühlte mich ganz frei.
Vielleicht war das eine Utopie von Gebet, meine Utopie von Gebet, mein freier Gesang in einem Kirchenraum, ohne Vorgaben, ohne vorgegebene Struktur, ganz persönlich.
Vielleicht wäre das sogar eine Perspektive für eine Zukunft der Kirchen, dass sie Menschen Räume zur Verfügung stellen, die nicht konfessionell vordefiniert sind, damit man sich selbst in seinen Bedürfnissen, Wünschen, Nöten und seiner Freude hören könnte.
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