Rainer

Das Glück des Moments und das Rasen der Zeit
Glück ist für mich, in der Natur Fahrrad zu fahren. Nachdem ich früher einmal erhebliche Probleme mit dem Herzen hatte, erfüllt mich das wirklich mit tiefer Freude.

Ich finde es sehr wichtig, das zu pflegen, was uns glücklich macht. Dazu gehören auch unsere Beziehungen, nicht nur in unserem eigenen Interesse. Es ist notwendig, wirklich darauf zu schauen, dass es den Menschen gut geht, die zu uns und unserem Umfeld gehören.

Bei diesem liebevollen Umgang mit unserer Umwelt spielen auch Regelmäßigkeit und Wiederholung eine Rolle. Diese Kategorien [wenn es sich nicht gerade um Training handelt] sind vielfach  aus dem Blickfeld geraten, obwohl sie elementar sind. Wir sind aufeinander angewiesen; Verlässlichkeit ist viel wichtiger als den meisten klar ist. Sie ist die Basis des Vertrauens.

Mich berührt es sehr, wie viel auf allen Ebenen aus der Welt verschwindet. Natürlich erlebt man als Kind tagtäglich viel mehr Neues; im Erwachsenenalter wiederholt sich mehr, das Leben wird berechenbarer und gleichzeitig ärmer.

Trotzdem wird so viel reale Welt durch digitale Welten verdrängt, dass ich ringsherum einen permanenten rasenden Strom des Verschwindens wahrnehme, der alles mitreißt, Pflanzen- und Tierarten, das vertraute Bild von Städten, alle Arten von Kulturelementen. Nichts scheint mehr unter Schutz zustehen; der Ruf nach dem Neuen, Künstlichen ist gleichzeitig der Ruf nach dem Tod des Bestehenden.