Pavel Leonidov, 34
Software-Entwickler
Solidarität unter Lebewesen
Ich wohne am Neckartor und bekomme die hohe Feinstaubbelastung in Stuttgart direkt mit. Das tägliche Radfahren ist hier lebensgefährlich, weil die Stadt für Autos gebaut ist.
Popup-Radwege entstehen bislang meist nur als kurzlebige Testprojekte, Ökoinitiativen und -parteien haben noch zuwenig Einfluss im Stadtrat. Stuttgart müsste dringend fahrradfreundlicher werden. Pro Stadtautobahn sollte mindestens eine Spur für Fahrräder freigegeben werden. Die Stadt sollte insgesamt lebenswerter werden. Auch, indem man hier richtige Plätze anlegt, die nicht nur Autobahnkreuze, sondern richtige Aufenthaltsorte sind. Es hängt alles vom Willen der politischen Entscheidungsträger*innen ab, aktuell ist hier einfach die Auto-Lobby noch zu stark. Ein bisschen was bewegt sich schon – die Fridays For Future-Bewegung ist in Stuttgart sehr stark vertreten, Stadtlücken e.V. hat mit diversen Projekten [auch hier am Österreichischen Platz] viel Aufmerksamkeit erreicht, eine stadtbekannte, grenzlegale Kunstaktion sind hier auch die sog. Parklets – Parkplätze, die umgewidmet werden, um sich dort aufzuhalten. So langsam erhält Stuttgart aber schon mehr Lebensqualität.
Ich engagiere mich auch seit vielen Jahren für Tierrechte. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir auf der ganzen Welt bewusst mit unseren Mitgeschöpfen umgehen. Hier hat sich die letzten Jahre auch einiges getan, etwa durch immer mehr Vegan-Angebote. Generell sollten Tiere nicht mehr als Fleischlieferanten, Versuchsobjekte und zur Unterhaltung genutzt werden – es braucht Solidarität unter Lebewesen.
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