Frankie Ruzek, 78
Kunsthändler

Ein Soziales Jahr für Politiker
Das Wichtigste ist, dass wir wieder miteinander umgehen lernen. Wir sollten viel mehr Beiträge für die Gesellschaft leisten, auch ohne ein Dankeschön zu erwarten. Es wird alles zu selbstverständlich genommen. Die Wertschätzung fehlt! Wir sollten konkret handeln und dadurch Vorbild sein.

Es geht um die Balance von Säen und Ernten. Das haben die Generationen der letzten 40, 50 Jahre versäumt, ihren Kindern zu vermitteln. Wir sollten uns nicht auf dem Wohlstand ausruhen!  Und wir sollten lernen, Fehler zuzugeben.
Das Soziale ist wichtig. Das Engagement für Benachteiligte schafft Zufriedenheit. Die Früchte kommen später. Man kann so viel Freude auslösen, zum Beispiel bei Behinderten. Wir sollten unsere Hemmschwellen überwinden.
Die Menschen sind so egoistisch geworden. Ihre Lieblingsworte sind ICH und NEIN.
Bei meinen Kunden nehme ich wahr, dass sie viel weniger Zeit haben als früher, schnelllebiger sind, und die Qualität bleibt auf der Strecke.

In den Kirchen, in Gewerkschaften, in der Politik herrscht zuviel verkrustetes Denken.
Ich wäre dafür, dass alle Politiker ein soziales Jahr machen!

Mir ist es wichtig, Positives zu bewegen, weniger abzulehnen.
Alles kann gut werden, die Welt will es.

Ich selbst hatte ein erfülltes Leben, bin viel gereist – alles ohne Handy.
Vor vier Jahren habe ich dann meinen Sohn verloren. Er ist in der Nordsee ertrunken. Seither trage ich schwarze Kleidung. Ich war lange hilflos mit meiner Trauer und konnte mich Freunden gegenüber nicht öffnen. Die Zeit heilt.
Mein Wunsch wäre, dass die Trauer gehen kann.