Mann, 18

Die Künste auf der Welt verbinden
In einer zukünftigen Welt sollte es als allererstes mal keine nationalen Grenzen mehr geben – so ähnlich wie in Europa. Und natürlich einen viel wirksameren Klimaschutz!
Ich möchte eine Umverteilung von Geld und würde ganz viel Grundbesitz abschaffen. Der Reichtum auf der Welt ist sowas von absurd verteilt, 70% des Besitzes befindet sich in der Hand von ganz wenigen Reichen. Auch das Erben würde ich abschaffen. Jeder Mensch sollte selbst sein Leben erschaffen, ohne die Hilfe von Verwandten, damit man für sich selbst stehen kann und nicht unbedingt so wird, wie die Verwandten sind oder es wollen.
Ich würde mir auch wünschen, dass die Linke endlich mal besser abschneidet.

Wir müssen mit so vielen Konventionen brechen! Auch wenn es um Persönlichkeit, Kleidung oder Geschlecht geht. Ich würde auch die klassische Männlichkeit abschaffen. Wir kommen doch gar nicht mehr mit den herkömmlichen Geschlechterbildern zurecht. Man sollte nicht in seiner Individualität durch zu enge Geschlechterbiler eingeengt werden. Es gibt so viele Grenzen, in die die Menschen gepresst werden und deshalb nicht vorwärts kommen.

Ich stelle mir eine Art weltweiter Leitkultur vor, ohne Begrenzungen durch Religion oder Kultur. Es ist absurd, Konventionen zu folgen, die vor hunderten von Jahren ihre Gültigkeit hatten. Uns verbindet doch alle, dass wir hier auf dieser Erde Menschen sind.

Menschen mit Abhängigkeiten oder Drogenproblemen sollte viel mehr geholfen werden, damit sie nicht mit ihren Problemen alleingelassen sind. Wenn ich mir das Bein breche, schickt man mich doch auch nicht ins Gefängnis, sondern zum Arzt. Nichts passiert ohne Grund, und man behandelt diese Menschen wie Kriminelle. Sie schaden doch nicht der Gesellschaft, sie tun nur sich selbst nichts Gutes.

Für mich selbst wäre mein großer Wunsch, meine Familie in Jordanien besuchen zu können. Ich würde auch gerne Israel besuchen, aber mit einem palästinensischen Pass ginge das nur über große Schikanen hinweg.

Als unser Haus zerstört worden ist, bin ich als 7-Jähriger mit meiner Familie nach Deutschland gekommen. Ich konnte kein Wort deutsch und musste erst mal die Sprache lernen. Horror. Unser Haus wurde zerstört, aber ich habe überlebt.
Ich lebe mein Leben auch für diejenigen mit, die es nicht geschafft haben.

Meine Eltern haben mich früh dahin gebracht, für mich selbst einzustehen. Trotzdem fühlte  ich mich maximal unterstützt. Ich arbeite in der Staatsgalerie und möchte später Kunstgeschichte studieren. Vielleicht werde ich den Kunsthandel meiner Großmutter weiterführen .
Kunst ist so expressiv, man steht davor und setzt sich auf einer ganz tiefen Ebene mit sich selbst auseinander. Und über Kunst kann man die Person, die sie geschaffen hat, auf einer ganz tiefen Ebene verstehen. Menschen haben so die Möglichkeit, zu Wort zu kommen. Van Gogh hätte man zu Wort kommen lassen müssen in seinem Leben, aber er konnte keines seiner Bilder verkaufen.
Die Künste auf der Welt zu verbinden, ist meine Utopie.

UTB: Lieber N., ich setze sonst nie Kommentare unter Gespräche. Aber mit dir habe ich einen jungen Menschen von so außergewöhnlicher Tiefe, Klarheit und Neugier erlebt, dem man nur wünschen kann, er möge nicht nur mit der Kunst Anderer umgehen. Mit deinem Erfahrungsschatz [der bereits jetzt für drei Leben reichen würde], deiner Geistesgegenwart und Intuition verfügst du über ein großes Potential, selbst Künstler zu sein und die Welt mit dir zu bereichern. Die ganze UTOPIA TOOLBOX möchte dich dazu ermutigen! JS